Text: Arbeit 4.0

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Arbeit 4.0 bezeichnet vernetztere, digitalere und flexiblere Arbeitsformen und -modelle in allen Bereichen von Gesellschaft. Arbeit 4.0 kennzeichnet, dass sie sinnstiftend, auf Menschen zentriert (humaner) ist und einen gemeinschaftlichen Ansatz verfolgt.

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Beschreibung

Als Arbeit 4.0 (vom Bundesministerium für Wirtschaft auch Arbeiten 4.0 genannt) wird in Anlehnung an Industrie 4.0 die vierte Revolution der Arbeit bezeichnet.

Defintion

Auf der vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) betriebenen Website www.ArbeitenVierNull.de wird der Begriff Arbeit 4.0 als Arbeiten 4.0 wie folgt definiert:

„Der Begriff ,Arbeiten 4.0´ knüpft an die aktuelle Diskussion über die vierte industrielle Revolution (Industrie 4.0) an, rückt aber die Arbeitsformen und Arbeitsverhältnisse ins Zentrum – nicht nur im industriellen Sektor, sondern in der gesamten Arbeitswelt. […] ,Arbeiten 4.0´ wird vernetzter, digitaler und flexibler sein. Wie die zukünftige Arbeitswelt im Einzelnen aussehen wird, ist noch offen.“

Arbeiten soll vernetzter, digitaler und flexibler werden. Jedoch beantwortet nicht einmal das zuständige Ministerium, wie diese Arbeit konkret aussehen soll.

Geschichte: Revolutionen der Arbeit

  • Arbeit 1.0 (ab Mitte 18. Jahrhundert): die Erfindung der Dampfmaschine macht Manufakturen und erste einfache Fabriken möglich; Arbeit wird zunehmend spezialisierter und aufgeteilter und ein Arbeiter fertigt nicht mehr alles selbst, sondern führt nur noch einzelne Schritte aus
  • Arbeit 2.0 (ab Mitte 19. Jahrhundert): Fabriken und Fließbänder automatisieren Arbeit; ein Arbeiter steht am Fließband und führt repetitive und wiederholende Tätigkeiten aus (bekanntes Beispiel hierfür ist der Stummfilm Modern Times mit Charlie Chaplin von 1936)
  • Arbeit 3.0 (ab Mitte 20. Jahrhundert): Computer und Rechenmaschinen beschleunigen Prozesse und die weltweite Kommunikation; der Begriff Number Cruncher kommt auf und bezeichnet Arbeiter, die nur noch Daten eingeben, auswerten und weitergeben; das moderne Büro und 9-to-5-Arbeitszeiten entstehen (9 Uhr ein- und 17 Uhr ausstechen; vor allem in den USA üblich)
  • Arbeit 4.0 (aktuell): Digitalisierung und Vernetzung; Arbeit wird flexibler (unterschiedliche Orte und Zeiten), abwechslungsreicher (zum Teil täglich wechselnde Aufgaben) und digitaler (mehr Arbeit mit Computern und elektronischen Endgeräten, EDV- bzw. IT-Kenntnisse werden wichtiger)

Eigenschaften: Flexibel, vernetzt, sinnstiftend

Typische Eigenschaften, die mit Arbeit 4.0 assoziiert werden sind:

  • Sinnstiftend: Menschen wollen einen Mehrwert ihrer Arbeit sehen (in einer Gallup-Studie kam heraus, dass weltweit knapp 25 % aller Menschen ihre Arbeit als nicht dienlich für die Menschheit ansehen),
  • Team: keine starren Hierarchien und Befehlsgeber-Empfänger-Konstellationen mehr, sondern ein gemeinsames und gemeinschaftliches Arbeiten
  • Vernetzt: ein miteinander verbundenes Arbeiten, man steht in Kommunikation und gegenseitigem Austausch
  • Flexibel: kein starres 9-to-5 mit Stechuhr (also 9 Uhr morgens ein- und 17 Uhr wieder ausstechen); Arbeitszeiten, Aufgaben, Situationen und andere Umstände der Arbeit sollen wandelbar sein, um so bspw. auch den Menschen interessiert zu halten

Automatisierung der Arbeit: Bleibt der Mensch?

Häufig wird diskutiert ob bei Arbeit 4.0 bzw. der Modernisierung von Arbeit der Mensch auf der Strecke bleibt. Wird menschliche Arbeit bzw. werden menschliche Arbeitsplätze durch Automatisierung und Maschinen überflüssig?

Diese Grafik der Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales soll deutlich machen: Auch bei Arbeit 4.0 wird die meiste Arbeit in Berlin (und auch in Deutschland) Prognosen zufolge auch in Zukunft durch Menschen erledigt:

Eine hohe Automatisierung (70 – 100 %) soll deutschlandweit nur 14,9 Prozent der Arbeitsplätze betreffen; die restlichen 85,1 Prozent sollen kaum oder nur mittelmäßig automatisiert werden. Prognosen geben natürlich kein echtes Bild ab, doch vermutlich wird der Mensch künftig stärker in qualitativen und weniger in quantitativen Bereichen eingesetzt; beispielsweise eher in der Qualitätskontrolle bei Fabriken, denn in der eigentlichen Produktion.

Weitere Informationen:

 

 

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